Friesen-Cross Schillig am 16.07.2016
Von den Bildern der letzten zwei Jahre neugierig gemacht, wollte ich nun endlich selbst mal dabei sein bei „dem Schlamassel“ im Watt. Gegen 15:00 Uhr ging es mit mehreren Autos los gen Schillig, 70 km entfernt an die Nordsee.
14 Läufer und zwei Begleitpersonen waren angereist. Bange Frage:
Wie hoch steht diesmal das Wasser. Im Vorjahr kam der Wind aber vom Wasser und diesmal von Land, es sollte also relativ „trocken“ sein.
Die ersten zwei Kilometer auf der Promenade liefen sich wie sonstige Volksläufe. Es galt aber das Tempo vorerst zu drosseln, denn das Watt forderte ja noch seinen Tribut. Doch zunächst ging es in die Dünen. Noch war der Boden meist fest, aber ein Überholen kaum möglich. Die ersten zwei Kilometer hatten dafür gesorgt, dass man weitestgehend in seinem Tempo-Umfeld lief. Anschließend kam man auf dem Strand und lief in Richtung Startbereich. Weiterhin war nur ein Kolonnenlaufen direkt am nicht vorhandenen Ufer (Nassbereich) möglich. Überholversuche waren anstrengend und brachten nicht viel.
Endlich die Abzweigung ins Watt und dazu eine Getränkestelle. Dann begannen die Mühen des Laufens. Gucken, wo noch kein Fuß zuvor den Schlick weichgetreten hat und mit kräftigen Armbewegungen die Schrittlänge vergrößern. Noch ging es mit Rückenwind ins Watt. Aber es wurde in einem weiten Bogen gelaufen und nach einem Kilometer blies einem der Wind ins Gesicht. Die Priele waren erfreulich flach. Das konnte man zwar nicht sehen, zumindest aber erspüren. So war jeder Schritt eine Vorwärtsbewegung ins Ungewisse mit der Zielsetzung, das gewählte Tempo zu halten. Die letzten 500 Meter bis zur Wendemarke kosteten Kraft. Da hatte es Martin als einer der vorderen Läufer bestimmt besser, denn er konnte noch vom härteren Untergrund profitieren. Alles war weich und glitschig. Eine kurze Gehpause zum Trinken und die Wendemarke lagen jetzt hinter mir. Der Wind half nun etwas beim Vorankommen. Gut, wer neben Ausdauer auch Kraft hat – hier wirkte sich beim Laufen einmal mehr mein Krafttraining aus. Innerliche Freude kommt auf, wenn man noch ein paar Leute hinter sich lassen kann. Das baut auf. Und endlich war ich wieder am Strand. Hier warteten bereits viele begeisterte Zuschauer, die uns auf den letzten ca. 300 Metern begleiteten und anspornten. Wenn der innere Schweinehund auch nach Pause rief, so wurde der glücklicherweise von dem Zuschauerjubel übertönt. Den weichen Strand bergauf gehen, ne, das ging nur gar nicht. Also noch mal alle Kräfte mobilisieren und das Ziel anpeilen. Die Uhr blieb nach 10 km für mich bei 1:02:42 stehen. Für dieses Terrain bin ich absolut zufrieden!
Nach kurzer Stärkung und reichlich Trinken ab unter die Dusche. Diese Maßnahme war hier Pflicht, denn der Schlick klebte in der Zwischenzeit fest an der Haut.
Gut erholt und erfrischt gab es für uns die größte Überraschung: Martin, Johann und Uwe Schnellecke waren als Mitglieder des LT’s die schnellste Mannschaft bei diesem Lauf und erhielten einen Getränkegutschein über 30 €. Es versteht sich, dass wir den vor Ort gemeinsam verbraucht haben. Für alle 16 Teilnehmer ergab das für jeden ein Getränk mit kleinem LT-Zuschuss.
Das Wetter lud leider nicht zum weiteren Verweilen in der Strandbar ein, wie das in den Vorjahren der Fall war. Also ab nach Hause. Im Rückblick ein tolles Erlebnis und ich merke mir den Termin für 2017 vor.
Norbert zur Bildergalerie