Inklusion
Blindenbetreuung
seit 1994
Der erblindete Erhard kam 1994 mit einer Laufbeleitung zu uns. Die Betreuung war
unkompliziert (siehe unteren Berich), sodass sich bald eine breites Team von Begleitern für das Laufen mit ihm fanden. In in Folgejahren war er auf vielen Volkslaufveranstaltungen in und um
Oldenburg zu sehen.
1997 folgte der erblindete Jens, den wir sogar bis zur Bewältigung eines Marathon
brachten.
Seit 2000 ist die blinde Anna bei uns in der Walkinggruppe eingebunden.
Jens verließ uns 2009 mit seinem Fortzug aus Oldenburg.
Erhard musste 2010 das Laufen wegen Kniearthrose aufgeben und fokussiert sich seitdem auf das Radfahren per Tandem.
Norbert Eichstädt
Erhard Reil
Blind und
Hörgeschädigt
Jeder in unserer Laufgemeinschaft kennt Erhard Reil, der dem Lauftreff bereits seit
1994 angehört.
Dies ist an sich ja nicht ungewöhnlich, eine solch lange Zeit im LT zu sein und immer noch Spaß am Laufen zu haben. Und doch unterscheidet sich Erhard von allen andern Läuferinnen und Läufern,
denn er ist bereits im jugendlichen Alter erblindet und dies liegt nun auch schon über 40 Jahre zurück. Knapp 10 Jahre später folge ein Hörsturz, der in einer dauerhaften Schwerhörigkeit
endete.
Für ihn ist es immer schwierig, sein Leben zu meistern und auch noch Aktivitäten auszuüben, wozu auch das Laufen gehört. Doch er ist trotz seiner Behinderung sehr aktiv im öffentlichen Leben
eingebunden und engagiert sich für alle in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. Dies zeugt auch von seinen Mitgliedschaften in der Landesverkehrswacht und im Fuss e.V. (Fachverband
Fußverkehr Deutschland). Erhard hält auch Diavorträge und geht aktiv in die Schulen, um hier den Sehenden die „Augen zu öffnen“.
Damit er auch seinen Sport betreiben kann, ist er immer auf die Hilfe anderer angewiesen; jemand der ihn zuhause abholt und auch wieder zurück bringt. Beim Laufen benötigt er eine Mitläuferin oder einen Mitläufer, der ihn an einer Kordel führt. Dieses kurze Stück Kordel ist die Führungshilfe auf allen gelaufenen Wegen mit ihren Unebenheiten und Stolperfallen. Neben dem klassischen Führen muss die Begleitperson auch noch Hilfestellung geben in Form von akustischen Ansagen, wenn
z. B. Bordsteine überwunden werden müssen oder herabhängende Äste in den Kopfbereich ragen. Der Begleiter muss keine Sorge haben, dass er Erhard zu Schaden kommen lässt, dafür ist Erhard sehr sicher unterwegs und begibt sich voller Vertrauen in die Hände seiner Begleitung.
Wie
Erhard in den Lauftreff gekommen ist, welche Läufe er schon bei Wettbewerben absolviert und wer ihn auf einigen dieser Strecken und beim Laufsport begleitet hat, kann man auf seiner eigenen Homepage
nachlesen. Und wer darüber hinaus auch über sein Leben und das Leben derer, die nicht so uneingeschränkt mobil sind wie wir, erfahren möchte, wird auf seiner Homepage sehr interessante Dinge
erfahren, von denen mancher vorher keine Kenntnis hatte.
Also liebe Sportler, schaut mal rein in die Homepage von Erhard Reil und ihr werdet einiges erfahren, was uns allen hoffentlich erspart bleibt: ein Leben in Dunkelheit und trotzdem lebenswert,
denn wenn es Menschen gibt, die auch helfen und unterstützen, lässt sich auch dieses meistern!
Uwe Lauterbach
(Wegen Arthrose in den Knien musste Erhard 2010 leider den Laufsport aufgeben. Walken war nicht sein Ding, sodass er nicht mehr Mitglied bei uns ist. Seine sportliche Aktivität konzentriert sich jetzt auf das Radfahren als Hintermann auf einem Tandem.)